Frauentag 2022
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Internationaler Frauentag 08. März 2022

Nadja Lüders zum Weltfrauentag: Wir haben viel erreicht, dürfen aber nicht nachlässig werden

Heute ist Frauentag. Seit 1911 gehen an diesem Tag weltweit Menschen für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf die Straße. Vor allem Frauen kämpfen seitdem um ihre Rechte, anfangs insbesondere um das Frauenwahlrecht, später auch gegen Krieg und Gewalt oder andere Themen wie Mutterschutz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnkürzung. Laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen haben immer noch neun von zehn Menschen auf der Welt Vorurteile gegenüber Frauen. Generalsekretärin Nadja Lüders erklärt zum internationalen Frauentag:

„Wir haben viel erreicht und dürfen doch nicht nachlässig werden. Viele Frauen leisten auch heutzutage unbezahlte Sorgearbeit – täglich. Sie pflegen Angehörigen, ziehen Kinder groß, versorgen die Familie. Dazu verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Männer. Sie sind durch niedrigere Renten häufiger von Altersarmut betroffen. In den Chefetagen sitzen ebenfalls meist Männer: Weniger als 30 Prozent aller Führungspositionen in den größten deutschen Unternehmen sind mit Frauen besetzt. Die ungerechte Arbeitsteilung in den Familien mit der entsprechenden Überlastung, betrifft fast ausschließlich Frauen. Jedoch seit mehr als 70 Jahren sind Männer und Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt. Aber die Realität sieht anders aus. Das ist ein Armutszeugnis für unsere moderne und offene Gesellschaft.

Langfristig werden wir die Gleichstellung der Geschlechter nur erreichen, wenn wir die Arbeitswelt grundlegend neu organisieren. Dazu gehören familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und höhere Löhne im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen genauso wie der Ausbau der Kinderbetreuung oder die Abschaffung des Ehegattensplittings.

Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass Frauen endlich gleichberechtigten Einfluss in Politik und Wirtschaft erhalten. Leider nimmt die Zahl der weiblichen Abgeordneten in den zurückliegenden Jahren wieder ab. Dabei muss gerade die Politik mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb fordern wir für NRW paritätische Landeslisten. Freiwilligkeit bringt uns hier nicht weiter.“