Eine mögliche bzw. wahrscheinliche Wechselstimmung wird in unserer Stadt von der SPD Elsdorf leider nicht aufgenommen und artikuliert.
Besonders jüngere Wähler müssen gezielt angesprochen werden, aber auch die Unentschlossenen bzw. Wechselwähler.
Nicht mehr die SPD, sondern die CDU ist seit 2009 unter den Arbeitern die stärkste Partei. Daran muss gearbeitet werden, wenn es auch die klassische Arbeiterklasse nicht mehr gibt. Benachteiligt in unserer Gesellschaft sind die Arbeitnehmer im Dienstleistungsgewerbe und in den vielen befristeten Arbeitsverträgen! Da muss die SPD einhaken. In der Gesellschaft herrscht eine gefühlte oder auch tatsächliche Ungleichheit = Ungerechtigkeit. Das muss die SPD aufgreifen. Viele kurzfristig organisierte Kampagnen kosten viel Geld, bringen aber wenig oder nichts, so die Ü60
Für die SPD Elsdorf wurde eine Verbesserung der Medienkompetenz (Zuständigkeit, Aktualität, Reaktionsfähigkeit) vorgeschlagen. Der Kontakt zu den örtlichen Meinungsmachern (Regionalzeitungen, Lokalfunk usw.) soll professioneller werden. Digitale Kanäle müssen ausgebaut werden!
Die Partei soll Zukunftsprojekte entwickeln; sie muss wieder interessant und offen sein. Begriffe besetzen, positive Schlagworte finden, keine Fremdworte benutzen. Ein genauer Terminplan muss erstellt werden (bei uns spätestens im kommenden Winter). Eine Teambildung ist wichtig, aber dabei müssen die Aufgaben und Zuständigkeiten dennoch klar verteilt werden. Eine Bürgermeister-Findungs-Kommission einsetzen. Auch für externe Kandidaten offen sein.
Zentraler Faktor: die 3 Ps: Partei – Programm – Person!! Alles muss zueinander passen.
Die SPD im Bund wie auch vor Ort braucht ein klares Profil. Wir haben bei der Kommunalwahl in Elsdorf wie die SPD allgemein bei der BT-Wahl kaum noch Direktwahlkreise gewonnen. Aber eine Wahlkreisbetreuung ist wichtig! Diese Schwächen müssen analysiert werden; talentierte mögliche Bewerber finden und unterstützen. Die Sicht- und Erreichbarkeit der SPD durch mobile Büros (bei uns Infostände in den Ortsteilen) gewährleisten. Neumitglieder besonders betreuen und einbeziehen.
Fehler der Vergangenheit (Agenda 2010 usw.) korrigieren! Anträge für Probleme stellen, die die Bürger bewegen (das „Ohr am Volk“ haben). Den Mittelbau in der Parteiorganisation stärken, die Partei vor Ort „als aktive, gut vernetzte und erfrischende Ideenschmiede“ ausbauen. Die Kommunikation von oben nach unten und umgekehrt ausbauen. Verbündete und Gleichgesinnte in der Gesellschaft wie hier in Elsdorf suchen, verlorenes Vertrauen wieder aufbauen.
Die abschließende Frage blieb aber offen: Wie geht die Partei mit dieser Analyse um? Nach dem Motto: „Gut, dass wir darüber gesprochen haben“ und dann ab ins Archiv oder in die Tonne? „Ich werde diese Frage an den Parteivorstand richten“ so Wolfgang Ketzler.
Nach der Sommerpause soll eine JuSo-AG und eine AG 60plus im Ortsverein gegründet werden.