Bebauung des Ascheplatzes in Elsdorf: Begehren zu Ohndorfer Straße schlägt Wellen

 

Die Unterschriftensammler würden häufig mit „falschen Fakten“ operieren. Die Stadt wolle „kleine Läden plattmachen“ oder „die Sportanlage abbrechen“, so sei Ortsvorsteher Toni Heller (CDU) von verängstigten Bürgern zugetragen worden.

Auch von befürchtetem sozialem Wohnungsbau sei die Rede. „Es gibt noch gar keine Beschlüsse“, wiederholt Heller. Tatsache sei, dass das Sportstadion dringend saniert werden müsse. Das gehe nur mit Geld aus dem Verkauf des Aschenplatzes an einen Investor. Was und ob dort gebaut werden könnte, dazu seien zurzeit Studien in Arbeit.

Wie Heller betont auch der stellvertretende Bürgermeister Peter Ruhnke (SPD), dass ein Bürgerbegehren zur Demokratie gehöre und respektiert werde. „Wir sollten Ängste nehmen, statt sie zu schüren“, sagt er mit Blick auf den Jamaika-Aufruf, dem er „nichts abgewinnen kann“. Heller widerspricht hier nicht. „Alles muss ehrlicher und ruhiger laufen“, findet Ruhnke.
„Alle Fragen und Ängste werden wir beantworten“, sichert er zu. Aber Elsdorf müsse vorangebracht werden. Die Verwaltung sei verpflichtet, Ideen zu entwickeln. Ob Wohnungen gebaut würden, Geschäfte oder gar nichts, sei noch längst nicht entschieden.

Leo Schiffer, Vorsitzender des Stadtsportbundes, hält die Renovierung des Stadions für unabdingbar, um den Fußballern mit Kunstrasen eine Zukunft zu ermöglichen, besonders aber, um der Gesamtschule geeignete Übungsflächen auch für Leichtathletik anbieten zu können.
„Das soll künftig die zentrale Sportstätte in der Stadt auch für andere Sportarten werden“, ist seine Vision. „Die Initiative will den Zustand erhalten. Aber dann geht das nicht“, fürchtet er.

Gerhard Jakoby, CDU-Fraktionschef, sagt auf Anfrage, dass er das Begehren legitim finde, „aber ebenso die öffentliche Meinungsäußerung von uns“. Das Begehren sei „viel zu früh. Die wollen alles kippen“.

Harald Könen, ASG-Vorsitzender und SPD-Chef, unterstützt Andreas Heller. „Er ist in der Pflicht, Veränderungen zu überlegen.“ Er werde ein schlüssiges Sportstättenkonzept mittragen.

Das Jamaika-Bündnis gieße „unnötig jetzt auch noch Öl ins Feuer“, geißelt Jürgen Schiffer (Stimme für Elsdorf) den Aufruf zum „Unterschriften-Boykott“ und ermuntert in einem offenen Brief zur Unterstützung des Bürgerbegehrens.
Peter Immerath, Sprecher der Initiative, hält den Jamaika-Aufruf für „bedenklich“. Er habe zwar „keine Kontrolle über jeden Unterschriftensammler“. In dem Material, das die Sammler mitbekommen haben, stünde jedoch beispielsweise nichts von sozialem Wohnungsbau. Er kündigte für heute Ergebnisse einer Akteneinsicht zum Zustand des Stadions an.