
Im März hatte es Irritationen gegeben, weil das vorgelegte Gutachten zwar in Teilen ins Internet gerutscht war, die Diskussion jedoch nichtöffentlich geführt wurde. Um „Verschwörungstheorien zu vermeiden“, hob der Ausschuss auf Antrag von CDU-Fraktionschef Andreas Heller das Thema jetzt in den öffentlichen Sitzungsteil. Und verkündete dort die eindeutige Absage an neue Flächen.
Für die SPD sekundierte deren Sprecher Wulf Köster: „Das Gutachten verpflichtet zu nichts“, begründete er die Ablehnung auch der Sozialdemokraten und beklagte gleichzeitig dass ein Drittel der Stadtfläche, meist dünn besiedelt und daher geeignet, durch den Tagebau weggefallen sei und Einnahmen aus der Windkraft nicht zu generieren seien.
Ob damit für das Gutachten „Geld aus dem Fenster geworfen“ wurde, wollte Jürgen Schiffer („Stimme“) wissen. Die Kosten habe ein Großunternehmen übernommen, bekräftigte die Stadt.
„Das Jamaika-Bündnis ist über seinen eigenen Windschatten gesprungen“, lobte Schiffer. „Wir haben überprüfen lassen, ob das eine lukrative Einnahmequelle sein kann“, konterte Heller. Und die CDU sei mit den Bündnispartnern zum Ergebnis gekommen, dass mögliche Einnahmen mangels stadteigener Grundstücke nicht zu erwarten, die Beeinträchtigungen für die Anwohner dagegen nicht zu rechtfertigen seien. „Die Stadt hat die Energiewende verpennt“, adressierte Heller an die Verwaltung.
Harald Könen sagte am Rand der Sitzung: „Die Grünen haben eine Rolle rückwärts gemacht. Mit Jamaika haben sie ihr Herz verkauft.“ Das sei keine Kehrtwende, „sondern aufgrund der Haushaltslage der Stadt haben wir uns gegen neue Windräder entschieden“, erläuterte Ulrich Granderath (Grüne) gegenüber dieser Zeitung.
Änderungen im Flächennutzungsplan wird es also nicht geben. Gebaut werden noch zwei weitere Windräder zwischen Niederembt und Ohndorf. Genehmigt, aber seit über zwei Jahren nicht realisiert, sind zudem zwei Windkraftanlagen nördlich von Niederembt auf Elsdorfer Gebiet.