Vielfach Einigkeit in der Politik

Kommentar zum Artikel :

Beim Lesen der alltäglichen Presse bringt einem das Geschriebene oft in Aufregung und selten ist ein Artikel dabei, der einem persönlich voll zusagt.
Der Artikel von Dietmar Fratz „Vielfach Einigkeit in der Politik“ zeugt von wirklicher Sachkenntnis über dem Zustand der Stadt und seiner Politik. Sehr gut hat er die Situation unserer Stadt vor der Kommunalwahl beschrieben. Die erste Mail zum Artikel erreichte uns mit dem Satz: „Das ist der intelligenteste und treffendste Bericht, den ich über unsere Stadt lesen durfte“. Diesem Satz schließe ich mich an. Für diesen Artikel hat Herr Fratz Dank und Anerkennung verdient.

Peter Ruhnke
stellv. Fraktionsvorsitzender
der SPD Elsdorf

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Eine möglichst erfreuliche Nachnutzung des Tagebau-Areals hängt davon ab, wie geschickt und hartnäckig die künftigen Stadträte mit dem Stromkonzern und den Mitplanern bei der Bezirksregierung verhandeln und eigene Ideen entwickeln.
Als gelungen kann die Entwicklung der Schullandschaft angesehen werden. Zwar wurde das Umdenken erzwungen durch die mangels Anmeldezahlen auslaufende Hauptschule. Dennoch haben Rat und Verwaltung in respektablem Tempo die Pferde gewechselt und mit kräftiger Unterstützung der Eltern die Gesamtschule auf den Weg gebracht. Da herrschte wie nicht selten Einmütigkeit im Vier-Parteien-Stadtrat.
Erfolg gab es auch bei der Ausweisung von Wohngebieten, die Elsdorf aktuell mit 21 213 (Vorjahr 20 985) sogar leicht steigende Einwohnerzahlen beschert. Die Nachfrage bestätigt, dass nicht alles schlecht sein kann. Ebenso herrscht Einigkeit bei neuen Gewerbegebieten. Allein beim Vertrieb der Gewerbeflächen hätte die CDU gerne mehr Engagement der Verwaltung.
Nicht ganz einmütig geht es beim Einzelhandelskonzept zu. Da soll, auch mit Unterstützung einer Standortgemeinschaft, die Innenstadt geschützt werden. Aber die handelnden Personen in den Einkaufsstraßen kommen nicht in die Gänge, weshalb das Konzept in der Kritik steht.
Noch nicht in trockenen Tüchern sind die Konzessionen für Gas- und Stromnetz. Da – und nicht nur da – knirscht es mehr zwischen Rat und Verwaltung, als zwischen den Fraktionen. Die Frage der Befangenheit soll hinter verschlossenen Türen eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen.
Ob der neue Rat aus vier oder fünf Fraktionen besteht, entscheiden am 25. Mai – oder schon vorher per Briefwahl – die Wähler, die von den großen Parteien – auch nicht selbstverständlich in der Vergangenheit – zu ihren Sorgen und Nöte befragt wurden. Nicht mehr im Rat sitzen werden verdiente Fahrensmänner: der vor zwei Jahren verstorbene Jakob Nießen sowie Hans-Theo Schmitz (CDU), Diethard Ziegeler und Toni Wagner (beide SPD).