Müllberge vor dem Ehrenfriedhof

Neue Fälle von Vandalismus und Vermüllung haben sich in den vergangenen Tagen am Rande der Kaninhütte ereignet. Am Eingang des Soldatenfriedhofs türmte sich am Montag ein Berg aus Holzresten und gefüllten Müllsäcken. Auch ganze Stapel mit noch verpackten Zeitungen hatte jemand dort abgeladen. Der Anblick des Mülls vor dem Ehrenfriedhof dürfte so manchen Spaziergänger verärgert haben.

Bereits am Samstag entdeckten Passanten – darunter auch SPD-Fraktionschef Harald Könen auf seiner Joggingrunde –, dass der noch recht neue Holzzaun am Fuß- und Radweg neben der Grubenrandstraße, gleich an der „Bombenloch“ genannten Senke, aus der Erde gerissen worden war. Die Pfosten lagen über den Weg verteilt, „da standen lange Nägel heraus“, schildert Könen den Anblick. Auch eine Holzrampe für Mountainbiker im benachbarten Gelände war zerstört, ein Verkehrsschild beschädigt und ein Hakenkreuz in den Abhang geritzt.

Das Ganze müsse in der Nacht passiert sein, denn am Freitagabend habe der Zaun nach Aussage eines Nachbarn noch gestanden, berichtete Könen. Er verständigte RWE Power, denn das Unternehmen hat den Zaun vor einiger Zeit aufgebaut. Die Mitarbeiter sperrten den Weg und transportierten später das Holz ab. Wie bei der Polizei zu erfahren war, wurde der Fall auch noch am Wochenende angezeigt.

Ein weiterer Aufreger ereignete sich bereits kurz vor Weihnachten, als in Angelsdorf zahlreiche Autos zerkratzt und beschädigt wurden. Rund 30 Anzeigen gingen bei der Polizei ein. In der Vergangenheit häuften sich Sachbeschädigungen und andere kriminelle Vorgänge in der Stadt, berichtet einer der Betroffenen, der jetzt überlegt, eine hohe Belohnung für sachdienliche Hinweise auszusetzen. Die Schäden an den Fahrzeugen schätzt er auf insgesamt 50- bis 60 000 Euro.

Die Situation müsse in der Politik diskutiert werden, betonte Könen. „Wir müssen dringend was tun im Bereich der öffentlichen Sicherheit.“ Kürzlich habe die SPD gefordert, den Ordnungsdienst und die Zahl der Jugendsozialarbeiter aufzustocken. Der Stadtrat müsse Geld im Haushalt bereitstellen, um Vandalismus vorzubeugen. Dann bleibt vielleicht auch die Festhalle länger sauber: Sie „zieren“ zurzeit wieder einmal Graffiti.