
Die Caritas hat das Areal jetzt von einem Essener Seniorenheimbetreiber erworben, der zurzeit die 31 benachbarten Wohnungen für Betreutes Wohnen unterhält. Dieser nach wie vor bewohnte, wenn auch nicht ganz ausgelastete Gebäudeteil soll bestehen bleiben und auch das Personal übernommen werden.
Die Caritas will ein Haus für 86 Bewohner errichten. Das Haus ist baufällig, das muss abgerissen werden, sieht Vorstandsassistentin Alexandra Mindermann gründliche Handlungsbedarf.
Das Gebäude an Valentin-Pfeiffer- und Randerath-Straße steht seit über zehn Jahren leer. Wir begrüßen den Neubau, der eine Fehlentwicklung nach Jahren zu einer vernünftigen Lösung führt, betont Bürgermeister Wilfried Effertz. Die Stadt habe das Vorhaben der Caritas intensiv unterstützt. Nach der damaligen Pleite des Betreibers und ständigem Vandalismus sind wir froh, dass sich im Ortskern etwas tut, lobt Effertz. Erfreut zeigt sich der Verwaltungschef auch, dass das neue Haus wie sein Vorgänger eine Kapelle bekommen soll.
Im Frühsommer nächsten Jahres soll, so schätzt Jürgen Stilz, Leiter der Altenheime beim Caritas-Verband für den Rhein-Erft-Kreis, mit dem Neubau begonnen werden. Er betont jedoch auch, dass der Standort in Niederembt nicht aufgegeben werden soll.
Das Haus gehört uns, wir werden uns bis 2015 überlegen, wie wir das Haus, vermutlich wohl mit weniger Plätzen, weiterhin nutzen können, beruhigt Stilz. Für die 86 Bewohner sei das Haus inzwischen zu klein geworden. Es gebe jedoch viele andere Möglichkeiten der Betreuung Hilfsbedürftiger, wie zum Beispiel älter werdende Menschen mit geistigen Behinderungen.
Für Niederembt wäre das ein herber Verlust, das Haus ist wichtig für den Ort, fürchtet Ortsvorsteherin Sophia Schiffer. Die viele ehrenamtliche Arbeit im Ort könne man nicht einfach nach Elsdorf umlenken. Das Martinushaus sei in den vergangenen Jahren zum Mittelpunkt des Ortes geworden, wo die Dorfbewohner nicht nur zum Essen einkehrten, sondern auch beruflich und ehrenamtlich arbeiteten.
Schiffer will jetzt im Gespräch mit der Caritas gemeinsam Wege in die Zukunft des Martinushauses suchen.