Verkehrsausschuss unterstützt Einrichtung der S-Bahn von Horrem nach Bedburg

In einer Sondersitzung beschäftigte sich der Kreisverkehrsausschuss mit der Einrichtung der S-Bahn von Kerpen-Horrem nach Bedburg. Sie soll auf der Erftbahn als Verlängerung der jetzigen S 12 eingerichtet werden, wobei die Verbindung nach Düren dann von der S 13 übernommen würde. Die Regionalbahn 38 würde auf den Streckenabschnitt Bedburg – Düsseldorf verkürzt.

Ein im Auftrag von Nahverkehr Rheinland durch das Gutachterbüro Spiekermann vorgestelltes Gutachten weist die Machbarkeit und den erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen der Bergheim/Bedburger S-Bahn nach. Ein 20-Minuten-Takt kann durch einen eingleisigen Ausbau gesichert werden, wenn an den erforderlichen Stellen zwei Gleise für den Begegnungsverkehr zur Verfügung stehen. Insbesondere muss aber das "Überwerfungsbauwerk", eine Brücke von der südlichen S-Bahn-Trasse auf den Abzweig nach Bergheim nur eingleisig ausgeführt werden.

Alles in allem rechnet Anke Berndgen vom Büro Spiekermann mit Investitionskosten von 32 Mio. Euro für die Elektrifizierung, den Umbau von Bahnsteigen, die Streckenertüchtigung und das Brückenbauwerk.
Hans Joachim Sistenich vom NVR (Nahverkehr Rheinland) machte deutlich, dass jetzt schnell die politischen Beschlüsse getroffen werden müssen, um in den Prioritätenlisten nach oben zu kommen. Das Projekt würde schon heute als äußerst wichtig eingestuft, weil es dazu dient, auf der Hauptbahn von Aachen nach Köln Platz zu schaffen. Die S-Bahn-Linienäste nach Bergheim/Bedburg und Pulheim/Grevenbroich/Mönchengladbach sind Teil des Konzepts zur Ertüchtigung des Kölner Knotens: Zwischen Ehrenfeld und Deutz soll durch die Linienüberlagerung der verschiedenen S-Bahnen ein 2,5 Minuten Takt entstehen. Der Nahverkehr soll weitgehend auf den S-Bahn-Gleisen abgewickelt werden. Sistenich macht Hoffnung auf eine schnelle Realisierung. Wenn alles gut geht, kann die S-Bahn nach Bedburg mit in das Ausschreibungspaket 2020.

Die in den Kreisverkehrsausschuss eingeladenen Vertreter von Bedburg und Bergheim begrüßten die Planungen ebenso wie die Fraktionen.

Der Kreisverkehrsausschuss beschloss einstimmig: "Der Verkehrsausschuss unterstützt die Sachdarstellung des Gutachterbüros Spiekermann AG und die ergänzenden Ausführungen der Geschäftsführung der Nahverkehr Rheinland GmbH zur Machbarkeit einer vollwertigen S-Bahn im Bereich der heutigen Regionalbahn 38 zwischen Köln, Horrem und Bedburg. Eine Inbetriebnahme der S-Bahn im Jahre 2020 ist unbedingt anzustreben."