Rollator gleitet über neuen Weg

Bericht zum Praxistag vom 1.März 2011

Der Hintergrund,vom 28.Februar bis zum 2. März sollten viele SPD Politikerinnen und Politiker im ganzen Bundesgebiet eine Schicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen übernehmen.
Warum?
Wir wollten- -aus erster Hand wissen, wo die Probleme und Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit und Pflege liegen und wie wir sie politisch am besten bearbeiten können.
Wir wollten-deshalb an einem zentralen Praxistag in die entsprechenden Einrichtungen gehen, uns informieren und Aufmerksamkeit für das Thema schaffen.

Am 01. März 2011 war es soweit, Jens Langhans, Diethard, Ziegler und Peter Ruhnke traten morgens unseren Dienst im Pflegezentrum Ensemble Elsdorf an.

Wir wurden sehr herzlich vom Leiter des Pflegezentrums H. Heidbüchel und seinem Stellvertr. H. Röser empfangen.

Beide erklärten uns das Unternehmen „Ensemble Gruppe“ die ihre Wurzeln bei der poli.care Unternehmensgruppe in Berlin hat. Dabei wurden wir umfangreich ausgestattet mit Info-Material und vielen Informationen.
Die Leitung hatte für uns einen kleinen Dienstplan erstellt und wir fingen in der Rezeption und Bistro an. Wir besichtigten anschließend die Küche, konnten auch dort mit dem Küchenchef H. Falterbaum sprechen, der mit seinem knappen Budget von ca. 3.80 – 4,00 Euro pro Person und Tag die Verpflegung der 80 Bewohner schmackhaft leisten muß. 160 Essen (mit Kindergärten), insgesamt jeden Tag, verdiente unsere Anerkennung.
Es gab natürlich auch Gelegenheit zu Gesprächen mit dem Pflegepersonal. Wir ließen uns die sehr umfangreiche Tages- Dokumentation über jeden einzelnen Patienten erklären und den Arbeitsablauf pro Schicht. Dabei kam auch die angespannte Personalsituation zur Sprache. Der Wegfall von ein Euro Jobs wurde von allen beklagt, laut Pflegeleitung hätten viele dieser Kräfte ihre Arbeit hoch motiviert gemacht. Dadurch waren auch oft Dienste über das Normale möglich.
Eine bessere Stellung in der Gesellschaft der Pflegenden, mehr Anerkennung für ihr Tun, das konnten wir immer wieder in Gesprächen raushören.
Die Leitung hofft jetzt auf das ehrenamtliche Engagement . Hier können Mitbürger sich mit ihren Fähigkeiten und Erfahrungen in der Betreuung, Spielen, Singkreise, Ausflüge und Festen einbringen
Das Mitarbeiter gerne mehr verdienen würden und müssten, auch das haben wir gehört.
Anschließend wurde mit unserer Hilfe der Tisch gedeckt, wir begleiteten einige Bewohner aus ihren Zimmer und konnten helfen bei der Essensausgabe und beim Abräumen.
Die Bewohner hatten dabei ihren Spass und wir auch.
Nachmittags wurde von der Pflegeleitung ein Gesprächskreis bei Kaffee und Kuchen vorbereitet .
Skeptisch waren wir alle drei, ob diese Gespräche angenommen würden. Aber Dank der Mitarbeiter und H.Röser wurde es schnell lebhaft.
Als Kommunalpolitiker wurden wir über manche Stolperkante und schlechten Verbindungswegen aufgeklärt. Über die nur einstündige Parksituation am Pflegeheim , wo Besucher mit dem Fleiß der Politessen nicht immer einverstanden sind. Aber es wurde auch ein Zebrastreifen auf der Hauptstraße am Pflegeheim gefordert. Eine bessere Beratung der alten Menschen in dem Bereich Sozialhilfe ist angesichts der Kosten für die einzelnen Bewohner aber dringendst nötig . Um 16.00 Uhr haben wir schluss gemacht und sind um einige Erfahrungen reicher geworden.
Klar ist uns aber, dass wir nicht im Pflegebereich tätig waren, nicht der anstrengenden Arbeit ausgesetzt wurden.
Der Umgang mit sehr eingeschränkten Menschen das haben wir an diesem Tag nicht gemacht. Aber genau dort wird die volle Leistung der Mitarbeiter abverlangt. Mehr Personal und eine gute Bezahlung aber auch eine höhere Anerkennung für ihre Arbeit, dass nehmen wir aber als Politiker an diesem Tag mit.

Mir bleibt am Ende zu sagen, eine tolle Erfahrung war das, wir bedanken uns zuerst bei den Bewohnern ganz herzlich für das Verständnis, bei dem Pflegezentrum Ensemble unter H: Heidbüchel, H.Röser , Fr. Spiss, H.Faltenbaum und allen Mitarbeitern.

„Mitten im Leben“ als Teil des Unternehmensleitbildes sehe ich in Elsdorf umgesetzt. Die Idee Pflegezentren im Ort an den Lebensadern anzusiedeln, ist einfach toll. Bewohner und Mitbürger wuseln ein und aus. Dieses Heim lebt , gehört zur Stadt, man kennt sich und macht mit.
Dieses Konzept geht auf.

Vorsitzender Peter Ruhnke