Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Zukunft unseres Schulzentrums.

Eingeladen waren dazu (s. Foto von li. nach re.): R. Mücke und M. Wedershoven( Schulleitung Realschule), G. Portz und U. Weber (Schulleitung Hauptschule), A. Weiler(stellv. Schulleiterin der Gesamtschule Düren/Mariaweiler) und
R. Hendricks(stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD Landtagsfraktion),

Der Abend zeigte, wenn es nach der Realschule ginge- so der Schulleiter, seine Kollegen und einige anwesende Eltern- würde sich in der nächsten Zeit an unserem Schulzentrum nichts ändern. Die Realschule ist 2- bis 3- zügig und mit ca. 400 Schülern langfristig gesichert, Erneuerungen finden ständig von innen heraus statt, so Reinhard Mücke, Schulleiter der Realschule. Rund 70 % seiner Schüler bekämen den Qualifikationsvermerk, der zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigt.

Für Ursula Weber, Leiterin der Hauptschule, ist die Hauptschule in der Öffentlichkeit und den Medien mit Erfolg kleingeredet worden. Aus ehemals 500 Schülern sind mittlerweile 290 geworden. Im 5. Schuljahr fängt die Hauptschule mit 1 Jahrgang an, während sie ab Jahrgang 7 stärker wird, teilweise 4- zügig. Der starke Anstieg der Schülerzahlen in der 7. Klasse ist zurückzuführen auf das Versagen vieler Schülern anderer Schulformen, die nach unten aussortiert worden sind. Eine neue Schulform wie die Gemeinschaftsschule oder Gesamtschule sehen Frau Weber und die Hauptschul- Eltern deshalb als Chance für die Hauptschüler.

Für Frau Lazaar, die die pädagogische Übermittagsbetreung leitet, wäre die neue Schulform ein guter Neuanfang.

Frau Renate Hendricks, stellvertretende Fraktionsvorsitzende in der SPD- Landtagsfraktion stellte die Vorteile des längeren gemeinsamen Lernens- wie in der neuen Gemeinschaftsschule praktiziert- heraus.
Frau Hendricks stellte klar, eine Gemeinschaftsschule wird nicht von oben herab angeordnet. Vorher müssen Elternbefragung, Beschluss der Schulkonferenz, Schulentwicklungsplanung und Ratsbeschluss vorliegen. Vorraussetzung ist auch, dass 69 Schüler über 5 Jahre in einem Jahrgang gesichert sind. Die Gemeinschaftsschule zeigt eine hohe Akzeptanz bei Elternbefragungen, so wünschten sich 66% Grundschuleltern in Köln bei einer Befragung die neue Schulform- bei einer Bildzeitungsbefragung waren es 71%, die sich für längeres gemeinsames Lernen über 5./6. und 7. Schuljahr hinaus aussprachen. Durch die Gemeinschaftsschule wird die ab 4. Schuljahr einsetzende Klassifizierung der Schüler aufgehoben und jedem Schüler die Gelegenheit gegeben, seine Begabungen über einen längeren Zeitraum gemeinsam mit den anderen Schülern zu entfalten. Die Bildungsmöglichkeiten nach oben hin werden für alle verbessert und länger offen gelassen. Übrigens ist die Grundschule per se eine Gemeinschaftsschule bis Klasse 4.
Die Gemeinschaftsschule bietet alle Bildungsabschlüsse der Sekundarstufe I und kann auch mit einem Gymnasium kooperieren. Möglich sind auch Gemeinschaftsschulen von Klasse 1 bis 10. R. Hendricks ist überzeugt, wer Kinder besser fördern will, muss sie nicht in unser gegliedertes Schulsystem aufteilen, sondern in einer integrativen Schulform unterrichten, denn integrative Förderung weckt und fördert Potenziale. Deshalb will das Land auch 5 Millionen € zusätzlich für Gemeinschaftsschulen ausgeben.

Als Grundtenor der Veranstaltung war herauszuhören, wir brauchen mehr Geld für Schulen, viele Lehrer fühlten sich nicht genug informiert und einige meinten, man sollte die Ergebnisse der Versuchsschulen erst abwarten.

Wir sind der Meinung, längeres gemeinsames Lernen ist für die Entwicklung der Kinder besser. Die Dreigliederung unseres jetzigen Schulsystem ist gesellschaftspolitisch überholt und es ist besser für Elsdorf, den Schülern vor Ort alle Bildungsmöglichkeiten nach oben länger offen zu halten. Damit bleibt die Chancengleichheit aller gewährt, denn wer einmal nach unten eingestuft ist, fühlt sich auch „unten“.

Für die SPD- Fraktion: Diethard Ziegler

Für Bündnis 90 / Die Grünen: Michael Broich