An den
Bürgermeister der Gemeinde Elsdorf
Sehr geehrter Herr Effertz,
die Pressemitteilung des CDU-Fraktionsvorsitzenden zu den Einsparungen an Wasser- und Stromverbrauch in der abgelaufenen Hallenbadsaison hat uns sehr erstaunt. Wenn man die letzte Saison- mit verspätetem Beginn, verkürzten Öffnungszeiten und geringerer Nutzerzahl- mit der vorhergegangenen Saison vergleicht, werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Nach dem Jahresrechnungsergebnis wurden für 2007 unter dem neuen, von der CDU initiierten Notmodell zur Betreibung des Hallenbades, an Strom und Wasser sage und schreibe 547 weniger verbraucht.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU will wohl die Leute für dumm verkaufen, wenn er das als die Einsparung aufbauscht. Oder er will damit recht-fertigen, dass seine Mehrheitsfraktion den SV- Erftstolz Niederaußem mit bewährtem Trägermodell ohne Not aus dem Hallenbad getrieben hat!
Die Einsparungen von nur 547 wurden dadurch erreicht, dass die Nutzungszeit von 30 Stunden nachmittags auf nur noch 15 Stunden reduziert wurden. Statt wie bisher an 5 Nachmittagen ist unser Hallenbad nur noch an 3 Nachmittagen geöffnet- für die Öffentlichkeit nur noch für 3 Stunden.
Es ist ein Hohn, hier von einem Spareffekt zu sprechen, wenn man noch dabei bedenkt, dass ca. 3.600 weniger an Einnahmen ( wie bisher über den SV-Erftstolz) herein kamen.
Nach unseren Informationen hat jeder der Elsdorfer Vereine Mehrarbeit und Mehrkosten (z.B. Reinigung) zu tragen, weil ja alles das, was der SV-Erftstolz getragen hat, jetzt jeder Elsdorfer Verein machen muss..
Die Nutzerzahlen sind nach unseren Informationen gesunken und das ganze Hallenbad leidet unter der unnötigen politischen Diskussion und den späteren und eingeschränkten Öffnungszeiten. Was im vergangenen Jahr gelaufen ist, hat dem Hallenbad sehr geschadet.
Die CDU mag froh sein, dass das Hallenbad jetzt endlich nur noch den Elsdorfern gehört und weniger genutzt wird. An die über 100 Elsdorfer Mitglieder im SV- Erftstolz hat man z.B. nicht gedacht.
Für uns ist das ein konservatives Denken, was nichts zu tun hat mit einer wirtschaftlich optimierten Nutzung eines Bades.
Während in Bergheim unter dem Schwimmpool das Bad gleichzeitig von 3 Vereinen genutzt wird, erlaubt man sich in Elsdorf den ungeheuerlichen Luxus, ein ganzes Hallenbad für eine Übungsgruppe alleine in schöner Ruhe zu reservieren. Die Energiepreise werden hier völlig missachtet.
Für uns ist die Nutzung unseres Hallenbades nicht mehr gut, wenn man bedenkt, dass die hohen Zuschüsse aus Steuergeldern für immer weniger Nutzer aufgebracht werden müssen.
Wenn es uns gelingt, viele Leute- auch Auswärtige- ins Hallenbad zu bringen, ist der Zuschuss aus Steuergeldern pro Kopf für die Bürger geringer.
So wie es jetzt läuft, besteht die Gefahr, dass das Hallenbad gegen die Wand gefahren wird. Im Sinne der CDU wird dann optimal gespart, weil ja keiner mehr schwimmen geht.
Unserer Meinung nach müssen wir alles tun, um das Hallenbad wieder attraktiver zu machen. Das Trägermodell mit dem SV- Erftstolz war ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Wir hoffen, dass die Elsdorfer Vereine zusammen stark genug sind, um in Zukunft mit Hilfe der Gemeinde einen Schwimmpool zu gründen und das Hallenbad in ihrer Trägerschaft zu übernehmen.
Nur das bringt Einsparungen, nutzt den Vereinen und unseren Bürgern.
Für uns stellen sich zum Schluss noch zwei Fragen:
1. Wie hoch waren für die Gemeinde die Personal-kosten, um das Notmodell Hallenbad zu fahren und wie lange kann sich die Gemeinde das noch leisten unter dem Hintergrund, dass demnächst ein Schwimmmeister ausscheidet?
2. Unter der Regie des SV- Erftstolz lernten nach unseren Recherchen in 2006 rund 72 Kinder- die meisten davon Elsdorfer- schwimmen.
Das finden wir äußerst wichtig.
Die Frage ist, wie viele Kinder lernten unter dem von der CDU initiierten Notmodell in 2007 schwimmen?
Wir würden uns freuen, wenn diese Fragen in öffentlicher Sitzung im zuständigen Ausschuss demnächst beantwortet werden.
Mit freundlichen Grüßen:
Diethard Ziegler
Fraktionsvorsitzender