Viel Wind und noch mehr Staub

Zwischen "Dreck" – Grobstaub – und Feinstaub ist zu unterscheiden. Der Dreck, durch den Tagebau verursacht, der sich auf unseren Fahrzeugen, Fenstern und Terrassen ablagert, ärgert uns alle. Die unsichtbare Gefahr durch den Feinstaub könnte jedoch für uns alle gefährlicher sein.

Seit Mitte der 80er Jahre häuften sich die Beschwerden über die Staub- und Lärmbelästigung durch den herannahenden Tagebau. Dies führte neben einer Vielzahl von Sitzungen des Umweltausschusses auch zu einer Sitzung des Petitionsausschusses des Landtages. In der Folge führte der Tagebautreibende eine Vielzahl von Maßnahmen durch, um die Staubbelästigungen in den Griff zu bekommen.

Dass dies nicht gelungen ist, wissen wir.

Die SPD fordert daher:
– Intensivierung und Verbesserung der Abdeckung staubender Flächen (Komposteinsatz)
– Intensivierung der Flächenberegnung auch im (!)Tagebau
– weitere Flächenbegrünung unter Einsatz trockenresistenter Pflanzen
– Bodenverfestigungen auch in Kippenböschungen
– Wasserzugabe auf den Kippenförderwegen zur Vermeidung von Staubfahnen beim Abwurf
– sowie eine beschleunigte Fertigstellung der überhöhten Innenkippe und deren sofortige Begrünung.

Des Weiteren ist ein neues Messverfahren zu entwickeln, denn das bisher angewandte Verfahren nach Bergerhoff ist nicht in der Lage, die tatsächliche Belastung des Bürgers wiederzugeben. Denn bei diesem Verfahren werden temporäre Starkwindereignisse, die oft nur wenige Stunden andauern, nivelliert, d.h. sie sind nicht mehr in dem Jahresmittelwert zu erkennen. Auf Grund der zu großzügigen Grenzwerte kommt denn auch das Bergamt zu dem Ergebnis "keine Gesundheitsgefahren" und "keine erheblichen Belästigungen". Das letzte ist uns nicht mehr nachvollziehbar.

Wir fordern deshalb, dass der Tagebautreibende sich zu seiner Verantwortung vor Ort bekennt, sich nicht hinter Grenzwerten versteckt, sondern die Schäden der Bürger ausgleicht.

Wilfried Effertz
Fraktionsvorsitzender